Der Verein
Der Jagdgebrauchshundverein Viersen besteht seit über 50 Jahren!
Einige Jäger der hiesigen Region waren unzufrieden mit der Situation, mit ihren Hunden zumeist sehr weit fahren zu müssen, um an Hundeprüfungen teilnehmen zu können.
1958 haben Peter Bröckskes, Karl Hansen, Hubert Kreykamp und Theo Thelen-Pullich als Gleichgesinnte entschieden einen Verein in nächster Nachbarschaft zu gründen. Alle waren sich einig, dass es ein Prüfungsverein sein sollte, damit alle Vorstehhund verwandten Rassen geprüft werden konnten.
Karl Hansen stellte die Anfrage an den JGHV, was bei einer Neugründung eines JGV zu beachten sei. Der damalige JGHV Präsident, Fritz Ostermann, räumte einem neuen Verein in Süchteln am Niederrhein, wenig Erfolg ein und empfahl daher, man möge sich doch einem der bestehenden Nachbarvereine, JGV Mönchengladbach-Rheydt und Umgebung oder dem JGV Krefeld als Untergruppe anschließen. Aus dieser Situation halfen dann Rudi Janßen, Solingen und Franz Strassmann, Wuppertal.
Die Gründungsversammlung fand am 20. Januar 1959 im Parkhotel Süchteln statt. 66 Gründungsmitglieder und davon 11 Verbandsrichter (damals hießen sie noch Prüfungsrichter) statt. Auf der ersten Jahreshauptversammlung am 11. 4.1959, anwesend waren 44 Mitglieder, wurde der erste Vorstand des „Jagdgebrauchshundeverein, Kreisgruppe Kempen-Viersen“ gewählt.
Der Name des Vereins wurde aus dem damaligen Kreis Kempen-Krefeld und der kreisfreien Stadt Viersen zusammengesetzt.
Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus: Peter Bröckskes, 1. Vorsitzender; Hubert Kreykamp, 2. Vorsitzender; Karl Hansen, Schriftführer und Anton Keller, Schatzmeister. Beisitzer waren Otto Hill, Theo Thelen-Pullich, Josef Knuppertz, Heinrich Dohmen, Hermann Buddenberg, Josef Segers und Wolfgang Königs.
Der Jahresbeitrag wurde auf 6,00 DM festgesetzt. Das erste Vereinsvermögen am
31. 12. 1959 betrug 706,53 DM.
Die erste Prüfung des Vereins war eine HZP. Danach folgte im Gründungsjahr die 1. VGP.
Ab 1960 folgte die Zeit von Heinz Roth, der mit Karl Hansen die Aktivitäten des Vereins in den ersten Jahren prägte. Die ersten Führerlehrgänge unter der Leitung von Karl Hansen wurden immer mit der Brauchbarkeitsprüfung abgeschlossen.
1962 wurde Otto Hill Schriftführer des Vereins.
1963 wurde die erste Lautstöberprüfung ausgerichtet. Gemeldet war 1 Hund, der auch bestanden hat. Aufgrund der geringen Nachfrage nach dieser Prüfungsart, wurde in den nachfolgenden Jahren auf eine Ausrichtung verzichtet.
1964 kamen Rüdiger Kloeren und Willi Thoneick in den Verein.
1967 verbot das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die freie Arbeit mit einem Fuchs bei der VGP. Zugelassen wurde nur noch die Arbeit mit einem wildtollwutfreien Fuchs.
Dafür musste der Kopf abgeschärft werden und dem Verterinär-Untersuchungsamt eingeschickt werden. Der Restkörper musste eingefroren werden und konnte nach negativem Untersuchungsbefund zur Prüfung gebraucht werden. Dieser Erlaß wurde 1968 wieder aufgehoben.
Willi Thoneick übernahm 1968 die Position des Schriftführers.
1969 wurde Heinz Roth zum 2. Vorsitzenden gewählt. Hinzu kam ein 2. Schatzmeister, der Posten wurde von Karl-Heinz Antwerpen übernommen.
Seit 1970 werden die Vereinsveranstaltungen im „Schänzchen“ abgehalten. Hier traten auch zum erstenmal die Bläser des Vereins unter der Leitung von Hans Lörper an. 1971 wurde Paul Theelen musikalischer Leiter des Bläsercorps.
1971 schied Willi Thoneick als Geschäftsführer aus, er bekleidete nun mehr das Amt des Kreisjägermeisters.
1972 wurde Karl-Heinz Antwerpen Geschäftsführer und Klemens Wanner Schatzmeister.
1975 wurde Paul Theelen als Schriftführer bestätigt.
1977 Im Rahmen der kommunalen Neugliederung bestimmte die Hauptversammlung den neuen Vereinsnamen „Jagdgebrauchshundverein Viersen e.V.“
1979 verstarb Heinz Roth auf einer Jagdreise in Finnland.
Bei den Vorstandswahlen 1981 ergaben sich folgende Änderungen: 1. Vorsitzender Peter Bröckskes, 2. Vorsitzender Franz Quade, Geschäftsführer Paul Theelen, Schatzmeister Helmut Grefen.
Auf Drängen von Franz Quade und Paul Theelen wurde zukünftig wieder eine Verbandsherbstzuchtprüfung (HZP) durchgeführt. Von 1960 – 1980 wurden keine HZP ausgerichtet.
1984 fand das Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen des Vereins in der Albert-Mooren-Halle in Oedt statt.
Das Bläsercorps des JGV Viersen brachte im Folgenden unter der Leitung von Paul Theelen die „Festliche Jagdmesse“, für Soli, drei Chören und gemischte Jagdhörner unter der Gesamtleitung des Komponisten Gerd Philips, Boisheim, in mehreren Kirchen zur Aufführung.
Im gleichen Jahr organisierte das Bläsercorps unter der Regie von Hans Lörper ein Freundschafts Blasen unter dem Motto „Halali im Ingenhoven Park“ in Lobberich. Hier waren 16 Bläsercorps vertreten. Die Zuschauerzahl wurde auf 4 – 5000 geschätzt.
1986 das vereinseigene Kölsumer Wasser entsteht. Bärbel Bröckskes, Ehefrau des Vorsitzenden, stiftete dem Verein ein Grundstück am Kölsumer Weg. Erste Anfragen bezüglich Genehmigung und Kosten beziffern die Baukosten lt. Gartenamt Viersen auf rund 100.000,-- DM. Eine Viersener Firma bot das Ausbaggern für 83.000,-- DM an. Ein Mitglied unseres Bläsercorps, Willi Tiborski, machte den Vorschlag, diese Arbeiten von den Pionieren der Brit. Armee, stationiert in Willich, wo er be-schäftigt war, durchführen zu lassen. Die Pioniere erklärten sich bereit, das Gewässer im Rahmen einer Übung zu erstellen. Die Brit. Armee hatte das Pferd allerdings falsch herum gesattelt. Man baggerte an der angenommenen Eingangssstelle vorwärts in den Boden hinein. Nach ca. 30 Meter waren Bagger und Fahrzeuge praktisch im Matsch versunken. Die Engländer erklärten die Operation für Verloren und ergriffen die Flucht. Die Arbeiten wurden dann von der Fa. Trienekens ausgeführt, die das angrenzende Mülldepot unterhält. Seit 1990 ist das „Kölsumer Wasser“ als Übungsgewässer für die Jagdhundeausbildung nutzbar.
1989 verstarb Peter Bröckskes.
1990 Vorstandsänderung: 1. Vorsitzender Paul Theelen, Schriftführer Robert Neber. Man beschloß die Einführung der Ehrenmitgliedschaft im Verein.
1992 Das Land Nordrhein-Westfalen verbietet bei den Hundeprüfungen die Wasserarbeit mit der lebenden Ente. Ab diesem Zeitpunkt konnte die Arbeit an der lebenden Ente nur noch bei der Jagdausübung und durch zwei anwesende Verbandsrichter bestätigt werden.
Der Vorsitzende Paul Theelen hat nach dem Verbot der Wasserarbeit mit lebender Ente, als Einziger den Rechtsstreit gegen das Land Nordrhein-Westfalen geführt. Das OLG Hamm, welches das Verbot ausgesprochen hatte, ließ nur einen Einzelwiderspruch zu. Nach dem ersten negativen Urteil vom Verwaltungsgericht Düsseldorf, haben Paul Theelen und der von ihm zugezogene RA Dr. Hertel, aus Remscheid, entgegen dem Abraten verschiedener Verbände, den Widerspruchprozeß beim OVG Münster durch gezogen. Dank dem persönlichen Einsatz von Paul Theelen ist die Arbeit mit der lebenden
Ente seit 1998 wieder möglich und rechtlich abgesichert.
1994 Hugo Vosdellen wird 2. Vorsitzender für den tödlich verunglückten Franz Quade und Hans-Peter Toll wird Schatzmeister.
1999 geht das Schatzmeisteramt an Georg Ruland.
2002 Stephan Thoneick wird 2. Vorsitzender.
Vom Gründerjahr 1959 – 1968 war Karl Hansen Leiter des Hundeführerlehrganges.
1968 folgte Heinz Roth bis zu seinem Tod 1979. Von 1980 bis 1995 war Willi Liebert Lehrgangsleiter
Von 1995 bis heute läuft der Hundeführerlehrgang unter der Regie von Stephan und seiner Frau Iris Thoneick.
2021 wurde Paul Theelen als 1. Vorsitzender durch Dr. Tim Schlun abgelöst. Neuer 2. Vorsitzender ist Jürgen Rogahn. Neu im Vorstand als Geschäftsführerin gewählt wurde Diana Reichel-Maxwitat. Olaf Heidenfelds wurde als Kasseführer erneut bestätigt.
Seit Gründung sind weit über 2.741 Hunde auf Verbandsprüfungen vorgestellt worden. Bei den Verbandsgebrauchsprüfungen wurden mehr als 508 Hunde vorgestellt.
Wenn man bedenkt dass bei einer VGP der Hund in mindestens 28 Fächer geprüft wird, dann werden Sie bestätigen, dass sich hier viele Leute, viel Arbeit "angetan" haben, um einen meisterlichen Jagdgebrauchshund zu haben.
Bei den Brauchbarkeitsprüfungen waren in den 50 Jahren über 877 Hunde vertreten.
Der JGV Viersen ist der einzige Prüfungsverein in Deutschland, der seit Bestehen jährlich eine VGP ausgerichtet hat.
Im Laufe der Jahre gab es viele Mitglieder, die mit mehr oder weniger hohen Ehrungen ausgezeichnet wurden.
1966 erhielt Josef Brosen die Plakette des JGHV für 10 erfolgreiche VGP-Hunde
In den nachfolgenden Jahren wurde diese Plakette des JGHV auch an Karl Hansen, Willi Hitsch, Sepp Oswald, Paul van Bracht, Hans-Peter Toll, Helmut Noy, Gustav Braßeler und Klemens Wanner vergeben.
1968 erhielt Heinz Roth vom JGHV die Ehrengabe für 5 VGP-Hunde mit einem 1. Preis
Für außergewöhnliche Leistungen gab es goldene Ehrengaben.
1985 erhielt Heinz Rogahn die goldene Rüdemann-Plakette für 27 VGP Hunde
1985 erhielt Willi Hitsch die goldene Rüdemann-Plakette für 15 VGP-Hunde
1997 erhielt Hans-Peter Toll die Rüdemann-Plakette in Gold für min. 15 VGP-Hunde
2000 erhielt Paul Theelen die goldene Rüdemann-Plakette für besondere Leistungen
2022 erhielt Paul Theelen das LJV Verdienstabzeichen in Gold für seine über 27 jährige Tätigkeit als Obmann Hundewesen in der KJS Viersen gem. der Vergaberichtlinien des LJV .